Der deutsche Fußball erhöht im Kampf gegen Gewalt sein
finanzielles Engagement und wird ab der kommenden Saison die Fanprojekte mit
insgesamt 10,8 Millionen Euro unterstützen. Dies teilte der niedersächsische
Innenminister Boris Pistorius nach der Frühjahrstagung der
Innenministerkonferenz (IMK) in Hannover mit.
Demnach erhöht sich der Beitrag des Deutschen
Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) von bisher 3,6
Millionen um 7,2 Millionen.
Bisher hatte es mit Ländern und Kommunen eine
Drittelfinanzierung gegeben. Damit dürfte auch eine immer wieder angedrohte
Übernahme der Kosten für Polizeieinsätze durch die Vereine vom Tisch sein.
"Die anhaltende Gewalt im Zusammenhang mit
Fußballspielen ist nicht hinnehmbar. Straftäter dürfen Fußballspiele nicht als
Plattform für gewalttätige Auseinandersetzungen missbrauchen. Wir sehen in der
Stärkung der friedlichen Fankultur in Deutschland und dem Dialog mit den Fans
wesentliche Beiträge zur Gewaltprävention", sagte Pistorius: "Daran haben die
Fanprojekte in Deutschland einen maßgeblichen Anteil; ihre Arbeit gilt es zu
stärken und zu fördern."
Zudem hätten sich die Verbände, so der SPD-Politiker
weiter, bereit erklärt, "weitere ausgewählte Projekte im Bereich Prävention und
Sicherheit mit einer noch zu vereinbarenden jährlichen Summe im unteren
siebenstelligen Bereich zu unterstützen."
Pistorius unterstrich noch einmal, dass eine
Inrechnungstellung von Polizeikosten lediglich die Ultima Ratio sei. "Das ist
nicht geplant", sagte er.